…nein, Weihnachten ist ausnahmsweise nicht gemeint, sondern ein Event, das regelmäßig am letzten Wochenende der Sommerferien stattfindet: Das Schülerfliegen im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Gersthofen. Vor zwei Jahren war die Regelmäßigkeit jedoch unterbrochen: Die Wettervorhersage war nicht ganz so rosig und wir sagten ab – der Tag wäre dann allerdings doch fliegbar gewesen. In diesem Jahr war die Wetterprognose noch ungünstiger. Zumindest war damit zu rechnen, dass das Wetter nicht den ganzen Tag mitspielen wird. Wir haben nicht abgesagt und unser Mut wurde belohnt.
Das Ritual begann wie immer: am 18.08.2023 um 08:00 Uhr waren die ersten Helfer am Platz zum Aufbauen. Mit unseren drei Doppelsitzern sollten bis 15:00 Uhr unsere rund 30 Gäste in die Luft gebracht werden. Um 10:00 Uhr trafen die Schülerinnen und Schüler mit dem Betreuerteam des Ferienprogramms am Flugplatz ein. Der Himmel war um diese Zeit, sagen wir mal, nicht mehr ganz so hell. Dennoch machten es sich zunächst alle rund um den Grillplatz am Fliegerheim des SZA gemütlich. Kurz darauf kam vom Flugbetriebsleiter die Meldung, dass man startklar sei. Das mussten einige Wolken falsch verstanden haben, denn gleich darauf startete der Regen.
Unsere Fluggäste und ihre Betreuer suchten Unterschlupf im Lichthof des SZA und vertrieben sich die Zeit mit Spielen beziehungsweise mit dem Kennenlernen der Startwinden des SZA. Unter kundiger Anleitung gab es Erklärungen zur Funktionsweise der Winde und zum Startablauf. Zwischendurch folgte wieder und wieder der vorsichtige Blick zum Himmel. Es dauerte rund eine Stunde, bis sich der Regengott erbarmte. Aber dann ging es Schlag auf Schlag.
In bewährter Weise folgte nun in Gruppen von jeweils Schülern zunächst eine kleine Einweisung am Discus, den wir auf der Wiese vor Elfriedes Reich geparkt hatten: Erklärung der Instrumente, der Ruder und des Fallschirms und natürlich Hinweise zum Ablauf am Start. Die Regeln müssen klar sein, denn Sicherheit ist oberstes Gebot: Nur ein unfallfreier Flugtag ist ein guter Flugtag. Der Spaß kommt auch mit den Regeln nicht zu kurz. Nach der Einweisung begibt sich die Gruppe zum Start und einer nach dem anderen kommt in die Luft. Währenddessen folgt die Einweisung der nächsten Gruppe. Ist der letzte einer Gruppe seinen Gastflug absolviert, macht sich die nächste Gruppe auf zum Start.
Dank des eingeübten Ablaufs, vor allem aber dank der zahlreichen Helfer (siehe Bild) – wir hatten eine Truppe aus 13 Personen – konnten wir bis ca. 16:00 Uhr tatsächlich allen unseren Gästen einen Hauch von der grenzenlosen Freiheit über den Wolken vermitteln. Es hat offensichtlich allen Spaß gemacht. Ein Blick in die Gesichter nach der Landung, die Reaktionen während der Flüge und die Tatsache, dass – wie in jedem Jahr – auch wieder einige Wiederholungstäter dabei waren, belegen eindeutig, dass es für die Schülerinnen und Schüler ein besonderes Erlebnis war.
Ein besonders glückliches Händchen habe wir beim „Gesamt-Timing“ bewiesen: Kaum war der letzte Flieger in der Halle, öffnete der Himmel wieder seine Schleusen. Egal – war a alles erledigt. An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön an alle Helfer! 13 war insofern wohl tatsächlich eine Glückszahl. Der Tag hat aber auch gezeigt: Segelfliegen ist ein Teamsport! 13 Mann Personal klingt viel. Allerdings konnte keiner aus der Truppe eine ruhige Kugel schieben. Seile holen, Flieger zurückschleppen, Fluggästen und Piloten bei der Startvorbereitung helfen, Einklinken, Fläche Halten, vom FBL (danke Günter) und vom Windenfahrer (danke Michl und Hannes) ganz zu schweigen. Man sieht aber auch, welche „Schlagzahl“ sich mit einer starken Truppe realisieren lässt. Das würde man sich auch im regulären Flugbetrieb wünschen (kleiner Wink mit dem Zaunpfahl vom Vorstand zum Thema Beteiligung am Flugbetrieb).
So bleibt ein rundum positives Fazit: Unsere Gäste konnten den Tag trotz zweier Regengüsse ausgiebig genießen und wir können uns berechtigterweise auf die Schulter klopfen…
…und im nächsten Jahr zum Ferienende: Schülerfliegen. Logisch, denn es heißt ja: Alle Jahre wieder.