Nachdem ich Ende 2022 meinen Segelflugschein gemacht und 2023 zum Sammeln von Flugstunden genutzt habe, war nun natürlich der nächste Schritt angesagt. Ein Streckenfluglehrgang, auch LIMA genannt, sollte gemacht werden. Gesagt getan, es wurden Helfer organisiert und gemeinsam mit einem Freund vom LSV Aichach meldeten wir uns zum LIMA in den Pfingstferien an.

Moment mal, das ist doch der falsche Artikel könnte man meinen, oder? Tatsächlich kam es tatsächlich anders als gedacht, da sich zu wenige Teilnehmer für den LIMA-Lehrgang angemeldet hatten. Jetzt war der Urlaub bei uns Teilnehmern und Helfern aber natürlich schon gebucht, also was machen wir mit der ganzen freien Zeit? Glücklicherweise finden in den Pfingstferien natürlich auch einige Fluglager an anderen Flugplätzen statt und so buchten wir uns kurzfristig in Gammelsdorf beim LSV-Albatros ein.

Gesagt, getan so brachen Linus vom Augsburger Verein für Segelflug und ich abends am 26.05. auf nach Gammelsdorf. Hier wurden wir gleich zum Anfang vor eine Herausforderung gestellt, da der Hänger von unserer DG-1000, die wir mitziehen wollten, leider nur über einen alten 7-poligen Stecker verfügte. An sich wäre das nicht das Problem, allerdings gestaltet sich das besorgen eines Adapters am Sonntagabend dezent schwierig. Als wir dann schlussendlich aus den Tiefen der AVS-Werkstatt einen Adapter bergen konnten, ging es endlich los.

Nachdem unser Hänger dann kurz vor Gammelsdorf noch eine kurze Bekanntschaft mit einem Reh gemacht hatte, kamen wir spät abends erschöpft an und legten uns in unsere Zelte.

Der Flugplatz in Gammelsdorf ist bei weitem nicht das, was wir aus Augsburg gewohnt sind. Er besteht eher aus zwei Hügeln als aus einer geraden Landebahn. Da die Thermik am Montag dann nur mäßig war, nutzten wir den Tag, um uns von einem lokalen Fluglehrer eine kleine Platzeinweisung abzuholen. Während wir die Notverfahren durchsprachen und wir erfuhren, dass in Gammelsdorf auch verstärkt Umkehrkurven geflogen werden (Ein Verfahren bei dem bei einem niedrigen Seilriss eine 180° Kurve geflogen und anschließend in Gegenrichtung gelandet wird), beschlossen wir, dass dies eine perfekte Gelegenheit wäre, diese zu üben, da diese in Augsburg nicht geschult wird. So flogen Linus und ich je eine Umkehrkurve bevor wir dann zu einem kleinen Erkundungsflug aufbrachen.

Der Dienstag war wettertechnisch dann leider noch etwas schlechter als der Montag und so entschieden wir uns, an diesem Tag nicht zu fliegen. Wir verbrachten den Tag damit unsere Vorräte aufzufüllen (Dabei haben wir echt leckeres Beef Jerky entdeckt, das sich perfekt als Snack im Flieger eignet). Abends nutzten wir dann noch die lokale Feuerstelle, um gemütlich beisammenzusitzen und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

Der fliegerisch beste Tag der Woche war dann der Mittwoch, an dem Linus und ich uns dann getreu nach dem Motto „100 gehn immer“ (Gemeint ist das zurücklegen von mindestens 100km im Segelflug) mutig in den Flieger setzten. Dieses Vergnügen wurde jedoch nach einer Stunde und 37 Minuten jäh durch die ausbleibende Thermik gestört und somit waren wir gezwungen, auf einem jungen Maisfeld außenzulanden. Für mich war es die erste Außenlandung als Pilot und somit habe ich auch trotz des kurzen Fluges etwas dazulernen können. Was ich an dieser Stelle aber nicht unerwähnt lassen möchte ist, dass wir mit 106 zurückgelegten Kilometern unserem Motto treu geblieben sind.

Der Plan war zwar eigentlich, bis zum Sonntag in Gammelsdorf zu bleiben, da allerdings am Donnerstag der Starkregen einsetzte (Der auch zu den zahlreichen Überflutungen in ganz Süddeutschland geführt hat), entschieden wir uns bereits am Donnerstag in der Früh abzureisen, da keine Aussicht mehr auf fliegbares Wetter mehr bestand.

Auch wenn diese Woche sehr chaotisch und definitiv nicht nach Plan verlaufen ist, war es doch ein sehr schönes Fluglager, bei dem wir wieder viel lernen konnten. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!

Schreib einen Kommentar!

Weitere News