Habt ihr euch schon mal gefragt, wie man eine Gruppe richtig anführt? Wie man mit den Personen innerhalb einer Gruppe kommuniziert und mit ihnen Aktivitäten organisiert? 17 Jugendleiterinnen und Jugendleiter von Vereinen aus ganz Bayern durften genau das am diesjährigen Jugendleiterlehrgang der Luftsportjugend Bayern lernen. 

Bereits vor der fünftägigen Veranstaltung war allen klar: es gibt viel zu lernen! Das straffe Programm, das natürlich auch Zeit für Pausen ließ, bestand aus vielen spannenden Vorträgen und Diskussionen zum Thema „Jugendarbeit“. Aber auch Themen wie Rechts- und Versicherungsfragen, die auf den ersten Blick eher trocken klingen, wurden nicht ausgelassen. 

Der erste Tag – direkt am 01.11.2023 – begann mit dem Mittagessen in der Jugendherberge in Regensburg. Gut gestärkt trafen sich die Teilnehmer im Raum „Thurn und Taxis“, um dort von Alina Rücker (Jugendbildungsreferentin der LSJ) begrüßt zu werden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und der ersten Kaffeepause stand bereits der erste große Programmpunkt an: ein Ausflug in die Boulderhalle. Da die Sonne schien, beschloss die Gruppe, die Autos stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen. Nachdem alle umgezogen und mit Boulderschuhen ausgestattet waren, wurde die Gruppe in die Untergruppen „Anfänger“ und „Fortgeschrittene“ unterteilt. Während die Fortgeschrittenen bereits die ersten Routen bestiegen, bekamen die Anfänger von Gerald Sick (Referent für Prävention sexualisierter Gewalt) eine kurze Einführung in den Sport und starteten dann ebenfalls mit den eher einfachen Routen. Am Ende ging es für alle hoch hinaus! Die 1,5 Stunden vergingen wie im Flug und schon machte sich die Gruppe wieder auf den Heimweg, denn das Abendessen stand an. Um 19 Uhr startete Alina dann mit dem ersten Thema „Was ist eine Gruppe/was ist ein Jugendleiter“. Die Teilnehmer brachten ihre Ideen und Erfahrungen mit ein und tauschten sich untereinander über die Gegebenheiten im Verein aus. Anschließend lernte sich die Gruppe bei einem Kaltgetränk besser kennen. 

Am nächsten Tag wurden die Jugendleiterinnen und Jugendleiter von Michael Amann von der Polizeiinspektion Regensburg Süd begrüßt. Nach einem informativen Vortrag über Drogen und ihre Auswirkungen bestand für alle die Möglichkeit, Fragen sowohl zum Thema als auch zu anderen Angelegenheiten zu stellen. Nach dem Mittagessen wurden die Luftsportjugend und ihre Stellung im Verband vorgestellt. Als Gast beantwortete Bernhard Drummer (Präsident des LVB) jede Frage der Teilnehmer. Nach der obligatorischen Kaffeepause folgte ein wichtiges Thema, das in den Vereinen oft eher weniger behandelt wird. Elisabeth Landsteiner (LVB-Delegierte im Bundesausschuss für Frauen und Familie) klärte in einem sehr informativen Vortrag über die Prävention sexualisierter Gewalt auf. Anschließend bekamen die Teilnehmer mit Hilfe von Fotos und Videos einen kleinen Einblick in die Veranstaltungen der LSJ sowie das SG-38-Fliegen auf der Wasserkuppe.  

Frisch und munter startete die Gruppe am Freitag mit einer Übung zur interkulturellen Kompetenz. Die Teilnehmer teilten sich in Experten und Dorfbewohner auf. Das Ziel: eine Brücke über den Mineralwasser-Strom zu bauen. Mehr davon könnt ihr auf dem Instagramprofil der LSJ (@luftsportjugend_bayern) sehen. Nach dem Austausch über die einzelnen Erfahrungen der Experten und der Dorfbewohner folgten kleine Gruppenarbeiten zu den Themen „Alt vs. Jung“ und „Rassismus“. In der gemeinsamen Runde wurden auch die Themenbereiche Geschlechter, Pubertät sowie die Stellung der Jugend in der Vorstandschaft diskutiert. Ab 13 Uhr stellte Alina das Planspiel zur Planung und Durchführung von Aktivitäten vor. Die Teilnehmer sollten einen vorgegeben Ausflug planen und im Rahmen einer Präsentation anschaulich vorstellen. Die Gruppen verteilten sich in der ganzen Jugendherberge und stellten fleißig Anfragen an Unterkünfte und Museen. Natürlich nicht direkt, sondern an Alina, die im Namen diverser Freizeitaktivitäten, Restaurants oder Förderstellen insgesamt etwa 15 Anfragen beantwortete. Zum Schluss wurden die Konzepte von den Jugendlichen vorgestellt und gemeinsam analysiert. 

Der vorletzte Tag startete mit Gerald, der eine Übersicht über die Strukturen der Jugendarbeit in Bayern gab und darstellte, wo gegebenenfalls Förderungen beantragt werden können. Anschließend beschäftigte sich die Gruppe mit Versicherungs- und Haftungsfragen, dem Jugendschutz sowie der Aufsichtspflicht. Der Nachmittag begann mit einer ausführlichen Vorstellungsrunde mit Janik Eggler (Coach) und den Jugendleiterinnen und Jugendleitern. Anhand der Geschichte „Der Pilot“ erarbeitete die Gruppe wesentliche Aspekte von Führung und setzte diese nach dem Abendessen in Form einer Kleingruppenarbeit um. Nach der Möglichkeit, die Erfahrungen während der Übung zu teilen, ließ die Gruppe den Abend gemütlich mit Schafkopf, guten Gesprächen, einem Kaltgetränk oder weiteren Informationen zum Thema „Hypnose“ ausklingen. 

Der letzte Tag – wie konnte die Zeit nur so schnell verfliegen? Nachdem alle Zimmer geräumt wurden, ging es nach einer kurzen Zusammenfassung der vorherigen Themen mit dem Programm von Janik weiter. Motivation, Entscheidungen, Konflikte – die Themen wurden verständlich und mit vielen Beispielen vom Flugplatz anschaulich dargestellt. Aber nicht nur für den Flugplatz waren die Informationen hilfreich – alles, was die Jugendleiterinnen und Jugendleiter über die ganzen fünf Tage gelernt haben, können sie auch in ihrem privaten Leben anwenden. Nach einer letzten Feedbackrunde stand der Abschied an. Obwohl sich die Teilnehmer nur kurz kennengelernt haben, stehen schon die Planungen für erste Besuche an anderen Flugplätzen. Man kann über den Jugendleiterlehrgang 2023 nur eins sagen: schön war’s!

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